Patenschaften im Jahr 2020

Das Jahr 2020 war kein leichtes für Simbabwes Lehrer und Schüler. Im März ließ die Regierung alle Schulen im Land schließen, um den Anstieg der COVID19-Fälle aufzuhalten. Die Corona-Situation beruhigte sich den ganzen Sommer über nicht und E-Learning war aufgrund der schlechten Infrastruktur am Land nicht flächendeckend umsetzbar, weshalb zahlreichen Schülern der Unterricht bis dato verwehrt blieb.

Dazu kamen die prekären Lebensumstände der Lehrer, welche im Jänner aufgrund der zunehmenden Inflation des Simbabwe-Dollars umgerechnet nur noch 35€ im Monat verdienten.  Erst nach monatelangem Protest einigte sich die Lehrergewerkschaft ZIMTA (Zimbabwe Teacher’s Association) am 16. November mit der Regierung auf ein neues Grundgehalt von umgerechnet 190€ im Monat.

Inzwischen wurden die Schulen für die staatlichen Abschlussprüfungen wieder geöffnet. Wann der reguläre Unterricht wieder aufgenommen wird, kann aufgrund der, wie in Österreich, steigenden Corona-Fallzahl derzeit noch nicht gesagt werden.

Dem zum Trotz tat sich während der unterrichtsfreien Zeit einiges an den Schulen in Kariyangwe. Kürzlich schrieb uns der Volkschuldirektor, wofür das Geld aus unseren Patenschaften heuer eingesetzt wurde. Unten findet ihr eine Auflistung:

Kariyangwe Primary School:

• Ankauf von Papier und Schreibwaren für die hoffentlich baldige Wiedereröffnung der Schulen
• Gehaltsauszahlungen für Kindergartenpersonal (Die Regierung zahlt seit 2016 keine neu eingestellten Kindergärtner/innen mehr, obwohl die Kinderanzahl seither stetig gestiegen ist.)
• Reparatur von Stühlen, Tischen, Schulgebäuden und dem Schulzaun
• Ankauf von COVID-Schutzausrüstung für die Abschlussprüfungen
• Ankauf von Konservierungsstoffen für das Getreidelager unseres Nahrungsmittelprojektes
• Bezahlung von Hilfsarbeitern bei der Errichtung der Photovoltaikanlage

Kariyangwe High School:

• Errichtung eines solarbetriebenen Brunnens mit einem 5.000 Liter Wassertank, nachdem der alte, handbetriebene Schulbrunnen 2018 versiegte

An dieser Stelle möchten wir uns wieder einmal herzlich bei allen unseren Patinnen und Paten für ihre jährliche Unterstützung bedanken!

Was passiert generell mit den Schulgebühren und dadurch mit den Patenschaftsbeiträgen?

Die Schule erhält von jedem Schüler US-$ 20,- pro Trimester an Schulgebühren. Da die Schule in einer ländlichen Gegend liegt, und die meisten Menschen Selbsterhalter-Bauern sind, können viele Schulgebühren nicht bezahlt werden. Im Jahr 2016 konnten sich nur Eltern von 250 Schulkinder (von insgesamt 800) die Schulgebühren leisten.

Nachfolgend ist eine Aufstellung über die Verwendung der Schulgebühren von US-$ 20,- pro Kind und Trimester:

• Gebäudeerhaltung (building fund) US-US-$ 4,00
• Allzweckfonds US-$ 10,00 (davon US-$ 5,00 zweckgewidmet für das PFAU-Nahrungsmittelprogramm)
  
• Sportbeitrag (sports) US-$ 3,50
• Schulbücher (book levy) US-$ 1,00
• Better schools program of Zimbabwe (BSPZ) US-$ 1,00 (Steuern an den Bezirk)
• Informations- und Kommunikationstechnologie US-$ 0,50

Die bezahlten Schulgebühren im Jahr 2020 sind deshalb nicht "verloren". Durch die Übernahme einer Patenschaft erhält nicht nur ein Kind die Möglichkeit die Schule zu besuchen, sondern auch die nächsten Jahrgänge erhalten verbesserten Zugang zu Bildung!